Unsere Verhaltensetikette
MÜLL:
Immer wieder finden sich an unseren Angelplätzen Zigarettenkippen, leere Madendosen, Reste von Angelschnüren oder sonstiger Unrat. Wir möchten Euch bitten, mitzuhelfen, unsere Plätze sauber zu halten.
Bitte nehmt Euren Müll mit und wenn es möglich ist, auch all das, was dort nicht hingehört, wenn ihr es dort vorfindet.
Viele von uns haben immer einen Plastikbeutel für diesen Zweck dabei.
Ihr helft damit auch, Vorurteile abzubauen und unseren Ruf als Natur- und Gewässerschützer zu stärken.
!!!Vielen Dank für Eure Unterstützung!!!
SCHRANKEN:
Bitte schließt UNBEDINGT die Schranken und Tore (Schlüssel 20), nachdem ihr mit dem Auto durchgefahren seid.
Bitte bedenkt, dass uns dieses Durchfahrtsrecht freiwillig gewährt wurde und wir es sehr schätzen müssen, dass wir so viele Angelplätze direkt mit dem PKW anfahren können.
Vielen Dank dafür.
&
!!!Vielen Dank für Eure Unterstützung!!!
Angelbilder in sozialen Medien - Unsere digitalen Stolperfallen
Die Auswirkungen von Angelbildern in sozialen Medien werden von vielen Anglern unterschätzt. Noch immer posten zahlreiche Angler gedankenlos Fotos mit gefangenen Fischen. Die entscheidende Frage ist: Tun wir unserem Image und dem Dialog mit der Öffentlichkeit damit einen Gefallen?
Das Problem
Wir leben in Zeiten emotionaler Diskurse, in denen starke Gefühle mehr zählen als sachliche Argumente. Tierschutz und Tierrechte stehen heute im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Menschen reagieren besonders sensibel auf Bilder toter Tiere. Hinzu kommt die zunehmende Entfremdung von der Natur - viele Stadtbewohner haben kaum noch Bezug zu natürlichen Kreisläufen.
Bilder von gefangenen Fischen können deshalb ein öffentlicher Trigger sein und Emotionen schnell hochkochen lassen.
Negative Beispiele und Folgen
Unpassende Angelbilder können fatale Konsequenzen für das Image der gesamten Anglergemeinschaft haben.
Besonders problematisch sind:
•Massenfänge über den Eigenbedarf hinaus
•Geschützte oder seltene Arten
•Unsachgemäßer Umgang mit dem Fang
•Protzige oder respektlose Darstellungen
Ein drastisches Beispiel: 2019 kursierten Bilder von Anglern mit Bergen von Heringen in sozialen Medien. Der Shitstorm führte zu verschärften Kontrollen und Diskussionen über Fangbegrenzungen. Auch lokal können Posts große Schäden anrichten, wenn sie geschützte Gewässer preisgeben.
Wir sind alle Botschafter
Jeder Angler in sozialen Medien ist ein Botschafter für das Angeln. Unsere Inhalte erreichen nie nur andere Angler, sondern immer auch die nicht-angelnde Öffentlichkeit. Social Media macht unser Hobby gesellschaftlich transparent - alles muss dem kritischen Urteil der Öffentlichkeit standhalten.
Nicht die kleine Anglerschaft, sondern die nicht-angelnde Mehrheitsgesellschaft bestimmt über die Zukunft unseres Hobbys. Gewässerzugänge, Angelrechte und Bestimmungen werden von Politikern entschieden, die von der öffentlichen Meinung beeinflusst werden.
Google und andere Suchmaschinen prägen heute die Meinungsbildung. Wenn bei der Suche nach "Angler" negative Begriffe erscheinen, haben wir ein kommunikatives Problem. Interaktionen werden von Emotionen gesteuert - und Bilder toter Fische lösen bei Nicht-Anglern negative Emotionen aus, die zu mehr Klicks führen.
Visuelle Inhalte dominieren soziale Medien. Unser Gehirn verarbeitet Bilder 60.000-mal schneller als Text. Menschen schenken Inhalten durchschnittlich nur acht Sekunden Aufmerksamkeit.
Die Flut an Fangbildern kreiert ein einseitiges Zerrbild des Angelns. Die Vielfalt unseres Hobbys - Naturbeobachtung, Entspannung, Gemeinschaft, Gewässerschutz - wird unterschlagen. Der Fokus liegt auf dem vereinfachenden Narrativ "Angeln = Fische töten".
Was Fangbilder wirklich bewirken
Während Angler Fangfotos nutzen, um positive Emotionen zu teilen, fehlt der Öffentlichkeit dieser persönliche Bezug. Die Emotionen resultieren nur aus dem Bild des toten Fisches. Für Nicht-Angler gibt es keine ästhetischen Fangbilder! Ein toter Fisch bleibt ein toter Fisch und löst keine positiven Assoziationen aus.
Die bessere Alternative
Statt Fangbilder sollten wir zeigen:
•Naturerlebnisse: Sonnenaufgänge, Tierwelt am Gewässer
•Gewässerschutz: Müllsammelaktionen, Biotoppflege
•Gemeinschaft: Vereinsaktivitäten, Jugendarbeit
•Tradition: Gerätepflege, handwerkliche Fertigkeiten
•Nachhaltigkeit: Catch & Release, Hege und Pflege
Diese Inhalte transportieren eine positivere Botschaft und können auch bei Nicht-Anglern Verständnis wecken.
Fazit
Fangbilder sind digitale Stolperfallen mit unkontrollierbarer negativer Wirkung. Wenn wir das Angeln für künftige Generationen erhalten wollen, müssen wir verantwortungsbewusst agieren. Das heißt nicht, unser Hobby zu verstecken, sondern es in seiner Vielfalt zu zeigen - ohne Aspekte in den Vordergrund zu stellen, die Außenstehende abschrecken.
Die Zukunft des Angelns liegt in der authentischen Darstellung dessen, was unser Hobby ausmacht: Liebe zur Natur, Respekt vor dem Lebewesen Fisch und Verantwortung für unsere Gewässer.